Manuelle Lymphdrainage

Die manuelle Lymphdrainage (MLD) ist eine Massagetechnik, mit der die Gewebsflüssigkeit (Lymphe) besser abtransportiert werden kann. Durch die meist kreisförmigen schiebenden oder pumpenden Griffe wird die Bildung von Lymphe angeregt und der folgende Abtransport über die Lymphgefäße verbessert. Die Flüssigkeit, die sich bei Ödemen oder auch Hämatomen (Bluterguss) angesammelt hat, wird so schneller resorbiert. Eine Lymph­drainage wirkt nicht nur abschwellend, sondern auch schmerzlindernd, verdauungsanregend und beschleunigt den Heilungsprozess.

Zu den vielen Einsatzmöglichkeiten zählen unter anderem Schwellungen nach Operationen, Traumen sowie Hämatome.

Ablauf einer Lymphdrainage

Anamnese

Nach der Anamnese wird der betroffene Bereich zusätzlich beurteilt: Schwellungen werden vermessen und mittels Foto dokumentiert. Die Festigkeit wird überprüft.

Lymphdrainage Behandlung

Zu Beginn der Behandlung werden die Lymphknoten im Bereich der Schulter „geöffnet“, dies ist sehr wichtig da in diesem Bereich die Lymphgefäße ins Blutgefäßsystem einmünden. Dann arbeite ich mich zum betroffenen Bereich vor. Bei einer sehr festen Schwellung werden zusätzlich noch spezielle Ödemgriffe angewendet. Bei Schwellungen im Beinbereich lege ich bei bestimmten Indikationen einen Kompressionsverband an.

Nachwirken lassen

Die Tiere sollten danach etwas Ruhe haben.

Die Anzahl der benötigten Behandlungen hängt stark vom zugrunde liegenden Problem ab. Während bei einem Kreuzschlag meistens ein paar Behandlungen ausreichen, sind bei einer Phlegmone oftmals Behandlungen über mehrere Wochen notwendig.

Anwendungsbereiche für Lymphdrainage

  • Schwellungen, Ödeme, Hämatome nach Operationen, Traumen, Unfällen
  • Kreuzverschlag (belastungsbedingte Rhabdomyolysis, Tying up)
  • Hufrehe
  • Phlegmone, „Einschuss”, Lymphangitis, Elefantiasis
  • Arthrosen
  • Sehnenverletzungen, Fesselringbandsyndrom

Kompressionsverband

vorher – nachher

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Lymphdrainage bei Pferden

Bereits 3 Tage nach einer akuten Lymphangitis (Phlegmone, „Einschuß“) kann und soll mit der KPE (kombinierte physikalische Entstauungstherapie) bestehend aus

  • Lymphdrainage,
  • Kompressionsverbänden und
  • gezielter Bewegungstherapie

begonnen werden. So kann Spätfolgen wie einer chronischen Lymphangitis („Elefantenbein“) vorgebeugt werden. Diese bedeutet durch die Verdickung der Haut und des Bindegewebes, eine deutliche Bewegungseinschränkung des betroffenen Beines und erhöhte Entzündungsanfälligkeit des betroffenen Gebietes.

Sehr gute Erfolge zeigt der Einsatz beim Kreuzverschlag (Tying Up, Rhapdomyolyse, Feiertags- / Montagskrankheit). Die dabei in großen Mengen anfallenden zerstörten Zellen und Entzündungs­produkte werden schneller abtransportiert und die Erholungsphase für die Tiere ist deutlich geringer. Die Pferde genießen eine Behandlung sehr, man merkt ihnen die wohltuende Wirkung sofort an.

Wann ist Lymphdrainage nicht die passende Behandlung?

Aufpassen muss man bei Tieren mit einer verminderten Herzfunktion, es kann sein, dass das Herz die zusätzliche Flüssigkeitsmenge nicht ausreichend pumpen kann und in Folge dessen ein Lungenödem entsteht. Auch die Nierenfunktion muss gut sein, da die Nieren die zusätzliche Flüssigkeitsmenge filtrieren und ausscheiden. Weitere Kontraindikationen sind Fieber, akute Infekte, bakterielle Entzündungen, akute unbehandelte Lymphangitis, Thrombosen, Tumore.

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